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Frieren ist heilsam

Die Kälte lässt nicht nur die Zähne klappern, sondern hat auch positive Auswirkungen auf den Körper. Das Med-Ice in Luzern ist die erste Ganzkörper-Kältekammer mit minus 110 Grad Celsius in der Zentralschweiz
und therapiert täglich erfolgreich schmerzende Gelenke, erschöpfte Muskeln, Haut und Bindegewebe.

26. November 2020Text  Corinne von Rotz Fotos  Herbert Zimmermann

Kurz stockt der Atem, wenn die eisige Luft nach einem greift und schliesslich ganz umhüllt wie ein frostiger Mantel. Je länger man in der Kammer ist, desto mehr dringt die Kälte weiter in den Körper ein. Nach zirka einer Minute macht sich ein angenehmes dumpfes Gefühl breit und die Gedanken kreisen nur noch um den eigenen Körper. Nach drei Minuten bei minus 110 Grad ist die Therapiesitzung vorbei und man verlässt die Kältekammer wieder. Sofort stösst einem ein warmes Willkommen entgegen und färbt die Wangen rosa wie an einem kalten Wintertag, wenn die Wärme des Kaminfeuers einem eine wohlige Umarmung gibt.


«Für Schmerzpatienten ist die Kältekammer oft die letzte Instanz.»

Kälte gegen den Schmerz

Besonders für Schmerzpatienten ist die Therapieform wertvoll. Die enorme Kälte reduziert die Nervenleitfähigkeit. Das bedeutet, der tiefe Schmerz, der sich im Körper und im Kopf eingebrannt hat, wird für eine kurze Zeit unterbrochen. Die Patienten können sich so zirka zwei Minuten in der Kammer schmerzfrei bewegen und sogar Übungen machen. Zwei Minuten scheinen wenig zu sein, doch für jemanden, der über Jahre täglich Schmerzen hat, sind diese zwei Minuten eine Befreiung. Dieses Erfolgserlebnis schüttet Glückshormone aus, die für den Heilungsprozess zentral sind.

Auch Breiten- und Spitzensportler profitieren von der Kälte. Das Gewebe zieht sich in der Kammer zusammen. Durch die anschliessende Raumtemperatur dehnt es sich wieder aus und wird maximal durchblutet, was ein angenehmes Wärme- und Fitnessgefühl schafft und den Muskeln hilft, sich optimal zu regenerieren.

Der regelmässige Gang in die Kältekammer verbessert auch Hautbild und Bindegewebe. So zählen zum Beispiel Menschen, die an Neurodermitis leiden sowie Patienten mit Lipödemen zu den Kundinnen und Kunden von Med-Ice.


Aus der Not wurde eine Tugend

Als frühere Marathonläuferin hatte Astrid Bösch ab und zu Gelenkschmerzen. Per Zufall stiess sie im Fernsehen auf einen Beitrag über eine Kältekammer. Sofort war sie begeistert und wollte diese Therapiemöglichkeit ausprobieren. In der Zentralschweiz suchte sie jedoch erfolglos nach einer Ganzkörper-Kältekammer. Kurzerhand nahm Bösch den Telefonhörer zur Hand und informierte sich über den Bau und die Kosten für eine eigene, private Kammer. Eine Kältekammer nur für den Eigengebrauch konnte sie sich nicht leisten. So kam Bösch die Idee, die sogenannte Kryotherapie professionell anzubieten und somit sich selbst und andere zu therapieren. Mit Erfolg. Astrid Bösch führt nun seit acht Jahren erfolgreich die erste Ganzkörper-Kältekammer der Zentralschweiz. Dank dem regelmässigen Gang in die trockene Kälte ist Bösch heute beschwerdefrei.

Für alle, die sich etwas Gutes tun wollen und den Gang in die Kälte einmal ausprobieren möchten, hat Bösch einen Tipp: «Mit Neugierde kommen und den Körper spüren. Sich nicht zu sehr auf die Kälte fixieren, sondern einfach spüren, was mit dem Körper passiert.»


«Die Therapie in der Kältekammer ist grundsätzlich für alle geeignet. Menschen mit schweren Vorerkrankungen müssen jedoch zur Sicherheit zuerst mit ihrem Arzt sprechen.»

Astrid Bösch, Geschäftsführerin von Med-Ice

 


Kommentare (3)

10.12.2020 | AnnaMaria Lombardo

Ganzkörper-Kältekammer

05.12.2020 | Giuseppe Alagia

Eis Eis

05.12.2020 | Giuseppe Alagia

Eis Eis

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