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Auf dem Weg zum intelligenten Stromzähler

Es gibt sie in jedem Keller. Die Stromzähler, verpackt in schwarze Kasten, in der Mitte ein Zählwerk bestehend aus weissen Ziffern. Diese berühmten Energiezähler befinden sich im Umbruch, auch hier schreitet die Digitalisierung voran.

08. August 2017Text  Carla Sahli

Die Sonne scheint und Jolanda Steinmann fährt mit dem Fahrrad zur Arbeit. Sie ist eine von acht verantwortlichen Personen, die bei ewl die Energiezähler ablesen. An der Breitenlachenstrasse liest sie heute den aktuellen Stand der Stromzähler ab. Sie erzählt, wie ihre Vorgängerinnen und Vorgänger vor 30 Jahren noch mit dem öffentlichen Bus und in ewl Uniform unterwegs zur Arbeit waren. Nicht selten wurden sie aufgrund der Uniform mit einer Buskontrolleurin oder einem Buskontrolleur verwechselt. Das passiert Jolanda Steinmann heute kaum mehr. Aber nicht nur das Tenue hat sich verändert, sondern auch die Arbeitsweise. Damals gab es bereits elektronische Messgeräte, doch an Fernablesung, wie sie heute praktiziert wird, war noch nicht zu denken.


Geschichte des Stromzählers

Bereits 1872 wurde das erste Patent für einen Stromzähler angemeldet, wenige Jahre später entwickelte der Amerika­ner Thomas Edison die Glühbirne und erfand dabei auch gleich das erste praxistaugliche Messgerät für die elektrische Energie. 1889 schliesslich wurde der erste Zähler entwickelt, der nicht nur Stromstärke, sondern auch Spannung mass. Diese Art ist bis heute der meistverbreitete Typ. Über die Jahre wurde er nur leicht weiterentwickelt. Bis Mitte der 1990er-Jahre, als die ersten vollelektronischen Zähler auf den Markt kamen. Dies war zugleich die Geburtsstunde des intelligenten Zählers – dem Smart Meter.


Die Digitalisierung schreitet voran

Rund 60’000 Zählermessstellen betreibt ewl. Dabei kommen über 50 verschiedene Zählermodelle zum Einsatz. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Lebensdauer der Geräte sehr unterschiedlich ist. Während die älteren, mechanischen Geräte bis zu 50 Jahre im Einsatz sind, erleben die neuen elektronischen noch knapp die Volljährigkeitsgrenze. Wäh­rend Jolanda Steinmann bei einem älteren Gerät von Hand den Zählerstand notiert, kann sie diesen bei den elektronischen Geräten mit dem Smartphone und per Bluetooth erfassen.


Die Entwicklung macht nicht halt

Noch schneller funktionieren die neuesten Geräte. Diese müssen nicht mehr abgelesen werden, sondern schicken den Zählerstand direkt per Mobilfunk- oder Festnetz an ewl. So ist es möglich, den Stromverbrauch im 15-Minuten-Takt zu ermitteln und nicht nur die Strommenge, sondern den Verbrauch in Echtzeit zu messen. Durch die transparente Darstellung des Verbrauchs beim Kunden werden Stromfresser aufgedeckt und eine Reduktion des Energieverbrauchs realisiert. Bei ewl sind diese Geräte heute erst bei gewerblichen Kunden im Einsatz.

Doch trotz dieser Erleichterungen nimmt die Arbeit von Jolanda Steinmann und ihren Arbeitskollegen nicht ab. «Die Leute sind heutzutage weniger zuhause und kritischer. Es braucht mehr Zeit, bis mir jemand die Tür öffnet», erklärt sie. Nichtsdestotrotz liebt sie es, die verschiedenen Quartiere zu entdecken und mit den Bewohnerinnen und Bewohnern von Luzern in Kontakt zu treten.


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