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Das Spiel mit dem Holz

Wenn im Oktober die Tage kürzer werden, dann beginnt für Markus Zimmermann die Maskenschnitzzeit. Im Interview erzählt er, wie er zu diesem traditionsreichen Hobby kam.

22. Januar 2020Text  Carla Sahli Fotos  Carla Sahli Video  Carla Sahli

Markus Zimmermann hat den Fasnachtsvirus im Blut. Der Bau eines Fasnachtswagens und die Teilnahme am Krienser Fasnachtsumzug mit seinen Söhnen war und ist heute noch ein fixer Termin in seiner Jahresagenda. Während vielen Jahren hat der gebürtige Obernauer den Umzug gleich selber organisiert. So kam es, dass sich Sohn Christoph irgendwann seine eigene Maske wünschte. Kurzerhand schenkte Markus seinem Sohn einen Holzschnitzkurs, um seine eigene Maske anzufertigen und nahm auch gleich selber daran teil. Das ist nun zehn Jahre her. Nicht ahnen konnte der langjährige ewl Mitarbeiter damals, dass er damit die Zukunft seines Sohnes bedeutsam beeinflussen würde: Christoph hat seinen erfolgreichen Job als Metallbauplaner an den Nagel gehängt und eine Ausbildung als Holzbildhauer in Brienz begonnen. Seit 2016 geben die beiden als eingefleischtes Duo selber Kurse in Kriens. Neben den Kursen und persönlichen Schnitzereien fertigt Markus jedes Jahr auch einige Masken für Kunden an.


Inspiration im Alltag

Doch wie wird aus einem Stück Schweizer Linde eine charakterhafte Holzmaske? Inspiration findet Markus überall wo er Menschen begegnet. 


«Manchmal sehe ich einen Typ auf der Strasse und dann denke ich, den müsste man schnitzen.»

Zu Beginn sahen alle Masken ähnlich aus, schwer und grob. Mit der Zeit entwickelte Markus seinen eigenen Stil mit mehr Finessen. Für die Anfertigung einer Maske benötigt er rund 15 bis 20 Stunden. Die dazugehörigen Arbeitsschritte erklärt Markus im Video (Musik: Pilatusgeister Luzern) gleich selber.


Muskelkraft ist gefragt

Die Arbeit mit Holz ist anstrengend und ein bisschen Muskelkraft in den Oberarmen ist von Vorteil. Kein Problem für den hobbymässigen Profi-Sportler. Bereits mehr als zehnmal (!) hat er am Gigathlon teilgenommen und als Single-Athlet in den fünf Disziplinen Ehrgeiz und Durchhaltewillen bewiesen. Der Sport und die Holzschnitzerei sind für ihn die perfekte Ergänzung zum anspruchsvollen Büro-Job bei ewl. Als Projektleiter im Engineering plant er aktuell Automations- und Kommunikationsanlagen für das Fernwärme- und Stromnetz.


Doch wenn in wenigen Wochen die fünfte Jahreszeit Luzern und Kriens in Beschlag nimmt, dann trifft man Markus nicht bei ewl an, sondern findet ihn versteckt hinter einer ausdrucksstarken Krienser Maske – vielleicht als fleissiges Wöschwiib oder als U-Boot Kapitän. Wenn Sie die traditionellen Krienser Masken live erleben möchten, dann ist der ideale Anlass dafür am 25. Januar 2020 beim Grossen Chrienser Böögge-Triibe.


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