Tanja, du lebst mit 35 Quadratmetern auf ziemlich kleinem Fuss. Fühlt sich das im Vergleich zu früher als Verzicht an?
Aufs Minimum reduziert zu leben ist für mich kein Verzicht, sondern eine Bereicherung. Es vereinfacht das Leben und reduziert Stress. Zuvor wohnte ich mit meiner Familie in einem normalen Reiheneinfamilienhaus. Bei meinem Auszug habe ich nur Gegenstände mitgenommen, die mir guttaten oder die ich zum Leben brauchte. Das ist auch heute noch mein Motto.
Was war deine Motivation, ein Ökominihaus zu konzipieren?
Meine Ausbildung zur Baubiologin. Ursprünglich bin ich Fotografin. Als die Kinder gross waren, habe ich mich neu orientiert und als Quereinsteigerin die Ausbildung zur Baubiologin abgeschlossen. Dabei habe ich festgestellt, dass die Baubiologie in der Baubranche kein Thema ist. So ist meine Vision entstanden, gesundes und nachhaltiges Bauen bekannt zu machen, indem es erlebbar wird. Als ich wenig später vor meiner Scheidung stand, habe ich die Vision umgesetzt und das Ökominihaus gebaut. Ohne Geld, mit der Hilfe von Sponsoren und im Wissen, dass ich es nur realisieren kann, wenn ich selbst darin wohne und arbeite. Denn es sollte auch in Zukunft finanziell nicht aufwendig werden.
Was waren die Herausforderungen?
Das Haus musste transportfähig sein und trotzdem eine Grösse aufweisen, bei der man sich vorstellen kann, darin zu wohnen. So sind die 35 Quadratmeter entstanden. Ich persönlich käme auch mit noch weniger aus. Die Idee hinter dem Minihaus ist unter anderem, die Wohnfläche von durchschnittlich 46 Quadratmetern pro Person zu reduzieren.
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