Feiern mit der Stiftung Rodtegg

Einst stand hier der idyllische Bauernhof Rodtegg. Heute finden in der gleichnamigen Stiftung im Luzerner Sternmatt-Quartier Menschen mit körperlicher und mehrfacher Behinderung ein Zuhause.Ein solches hat auch Andreas Müller hier gefunden. Bereits seit 13 Jahren wohnt er in der Rodtegg und schätzt das Miteinander: «Ich fühle mich sehr wohl in der Rodtegg. Wir haben es alle gut untereinander und bei der Arbeit haben wir viel Spass», erzählt er. Andreas arbeitet in der «bürowärkstatt» und kümmert sich zusammen mit seinen Kolleginnen und Kollegen um verschiedenste Kundenaufträge. Ausserdem ist er der hausinterne Pöstler. Sein Elektrorollstuhl ist mit einem Anhänger ausgerüstet, den sein Vater und Bruder für ihn gebaut haben. Damit fährt er mit seinen Paketen bis zum Bahnhof Luzern.

«Die Rodtegg bietet seit nun mehr als vierzig Jahren Schulung, Ausbildung, Arbeit und Wohnen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in allen Lebensphasen», sagt Helmut Bühler, Direktor der Stiftung Rodtegg. Die Rodtegg sei eine lebensfrohe und bewegende Institution. Im Zentrum stehe immer der Mensch und seine Einmaligkeit. Das Credo heisst: «Jeder Mensch – ob mit oder ohne Behinderung – hat ein Recht auf Teilhabe am Leben». Vielleicht auch deswegen befindet sich die Stiftung mitten in Luzern, mitten im beliebten Sternmatt-Quartier. Von hier aus können die Klientinnen und Klienten sofern möglich selbständig ins Stadtzentrum fahren, sei es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem eigenen Elektrorollstuhl – und so am Leben in Luzern teilhaben. Doch nicht nur das:

Diesen Sommer feiert die Stiftung mit einem Jahr Pandemieverspätung ihr 40-Jahre-Jubiläum. Am 11. Juni steigt das grosse Jubiläumsparkfest mit Essständen aus aller Welt, Musikdarbietungen für Ohr und Herz und der Weltpremiere des ersten Rodtegg-Theaters der Mitarbeitenden. Die Luzerner Bevölkerung ist eingeladen und darf sich im Museum «Weisch no» von der Rodtegg-Nostalgie anstecken lassen. Zum Jubiläumsanlass hat die Rodtegg ausserdem das «RodtMag» – das hauseigene Magazin herausgebracht, das ewl energie wasser luzern mit einem Beitrag unterstützen durfte. Mit dem Magazin möchte die Rodtegg Eindrücke und Aufklärung rund um das Thema Behinderung und den gesellschaftlichen Umgang damit bieten.

Neben dem grossen sozialen Engagement, ist für die Stiftung auch der Umweltgedanke wichtig. So soll der neue Kleinbus, den sich die Rodtegg diesen Herbst für den Transport von Klientinnen und Klienten mit Rollstühlen anschaffen möchte, elektrisch sein. Dafür sammelt die Rodtegg aktuell Spendengelder. So soll der Arztbesuch in Zukunft zu einem ökologischen und nachhaltigen Ausflug werden.