Erdgasversorgung derzeit stabil

Auf die Versorgungssicherheit der Kundinnen und Kunden von ewl mit Gas haben die aktuellen Entwicklungen momentan keinen Einfluss. Gemäss dem Verband der Schweizerischen Gasindustrie (VSG) ist die physische Versorgung der Schweiz mit Gas gegenwärtig nicht beeinträchtigt. Wie sich die Lage weiterentwickelt, ist jedoch schwer voraussehbar und die Situation kann sich rasch ändern.

Die Schweizer Gaswirtschaft importiert unter anderem auch Gas aus Russland, obwohl sie und somit auch ewl keine direkten Lieferbeziehungen zu Russland haben. Die Schweizer Gaswirtschaft beziehet das Gas primär auf den Märkten in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Italien. Auf den Liefermix der jeweiligen Vorlieferanten hat sie keinen Einfluss. Bestehende Abhängigkeiten sollen weiter reduziert und die Bezugsmöglichkeiten breiter abgestützt werden. Herkunftseinschränkungen von Gas sind in der Praxis aber heute noch kaum umsetzbar, weil im Gashandel nicht deklariert wird beziehungsweise noch kein System besteht, das zeigen kann, woher das Gas kommt. Anders als im Strombereich gibt es noch kein anerkanntes und umfassendes Herkunftsnachweissystem.

Vorausschauende Beschaffungsstrategie
Der Gaspreis ist bereits seit Sommer 2021 angestiegen, mit dem Kriegsbeginn bleibt die Lage angespannt. Für ewl ist aber die Versorgungssicherheit und eine langfristige Plansicherheit für die Kundinnen und Kunden sehr wichtig. Die vorausschauende Beschaffungsstrategie ermöglicht es ihr, die Preisspitzen für die Kundinnen und Kunden zu brechen, da ewl lediglich einen Teil der benötigten Gasmenge kurzfristig auf dem Markt einkaufen muss. Somit muss ewl die momentan hohen und stark schwankenden Preise nicht 1:1 an ihre Kundinnen und Kunden weitergeben. Sie hat den grössten Teil des Gasbedarfs von 2022 bereits beschafft.

Szenarien in Erarbeitung
Die wirtschaftliche Landesversorgung (WL) des Bundes ist laufend daran, die Versorgungssituation mit Gas zu überprüfen und Szenarien zu entwickeln. Aufgabe der WL ist es, die Verfügbarkeit der wichtigsten Güter und Dienstleistungen für die Schweiz sicherzustellen, wenn die private Wirtschaft selbst dazu nicht mehr in der Lage ist. ewl arbeitet in diesen Gremien mit.

Konsequenter Ausbau erneuerbarer Energien
Die Abkehr von importierten, nicht nachhaltigen Energieträgern ist zentral. Dies nicht erst seit Kriegsausbruch in der Ukraine, sondern auch im Rahmen des Klimaschutzes. Dazu setzt ewl konsequent auf die Förderung nachhaltiger Energieträger, um fossile Energieträger Schritt für Schritt abzulösen. Beispielweise mit regionaler Fernwärme und See-Energie und Biogas, die nicht aus dem Ausland importiert werden müssen.

ewl setzt sich seit Jahren für lokale, erneuerbare Energie ein. Im Sommer 2021 hat ewl in ihrer Strategie erneuerbare Wärme folgende vier Stossrichtungen festgehalten: In der Stadt Luzern soll der Ausbau der Wärmenetze unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit beschleunigt werden. Die Gasinfrastruktur wird auf die neuen Gegebenheiten adaptiert und die Beschaffung von erneuerbaren Gasen wird gefördert. Zudem baut ewl das Fernwärmenetz und den Einsatz von Biogas aus. Darüber hinaus positioniert sich ewl weiterhin als kompetente Dekarbonisierungspartnerin für Gemeinden, Grossprojekte und die Industrie.