Wärmeverbund Kriens
Mit dem neuen Wärmeverbund Kriens realisiert ewl gemeinsam mit der Stadt Kriens eine zukunftsfähige Infrastruktur für eine nachhaltige Wärmeversorgung. Das Fernwärmenetz ersetzt fossile Heizsysteme schrittweise durch eine regionale, erneuerbare Lösung – zuverlässig, platzsparend und ökologisch sinnvoll.
Häufig gesucht
Erneuerbare Wärme mit Holz
Die Basis des Wärmeverbunds bildet eine neue Holzheizzentrale im Rainacher, direkt neben der Holzhandelsfirma Herzog-Elmiger AG. Der Standort ist ideal erschlossen, ohne Durchfahrt durch Wohnquartiere. Die folgende Visualisierung bildet den Planungsstand vom November 2025 ab.
Die Wärme wird sichergestellt, indem Holzschnitzel aus der Region verbrannt werden. Die Wärme, die so entsteht, gelangt über das Trägermedium Wasser ins Wärmenetz. Das heisse Wasser transportieren wir über ein wärmegedämmtes Rohrleitungsnetz zu den angeschlossenen Kundinnen und Kunden. Dort wird dem Wasser die Wärme entzogen und mit einer Wärmeübergabestation an das Heizungsnetz des Gebäudes übergeben.
Ab 2035 ist vorgesehen, im Werkleitungskanal des geplanten Bypass-Tunnels (unterhalb der Fahrbahn) eine Fernwärmeleitung zu verlegen. Diese Leitung verbindet das bestehende Fernwärmenetz Emmen-Luzern-Rontal mit dem Netz in Kriens. So kann überschüssige, erneuerbare Wärme aus mehreren Gebieten effizient genutzt werden.
Direkte Lieferung ins Haus
Damit wir Sie über unser Wärmenetz versorgen können, realisieren wir eine direkte Zuleitung zu Ihrem Haus. Vor Ort installieren wir eine platzsparende Wärmeübergabestation. Sie verbindet das Wärmenetz mit Ihrer Heizung, sodass die Wärme zur Verfügung steht.
Von diesen Vorteilen profitieren Sie
Wie kann ich die Wärme nutzen?
Möglichkeiten im Wärmeverbund Kriens:
- Heizungen für Wohn- und Gewerbegebäude (geeignet für unterschiedliche Raumheizungen, zum Beispiel Fussboden- und Radiatorenheizungen),
- Aufbereitung von Warmwasser.
Welche Voraussetzungen sind ideal für einen Anschluss ans Wärmenetz?
Damit ein Gebäude an das Wärmenetz von ewl angeschlossen werden kann, müssen einige grundlegende Anforderungen erfüllt sein. Diese werden idealerweise frühzeitig gemeinsam mit Fachfirmen und ewl geklärt. Zu den wichtigsten Punkten gehören:
- ein ausreichend dimensionierter Speicher für Warmwasser
- ein thermisch geführtes Heizverteilnetz. Fussbodenheizung und Radiatorheizungen sind um ein Vielfaches besser geeignet als Elektroheizungen.
- die Lage des Gebäudes in unmittelbarer Nähe einer Wärmeleitung. Weil thermische Netze eine hohe Wärmedichte voraussetzen, verlaufen sie vor allem in dicht bebauten Gebieten.
Die Karte unten zeigt das aktuelle Konzessionsgebiet. Die eingezeichnete Hauptleitung entspricht dem Planungsstand vom November 2025 zum Zeitpunkt der Unterzeichnung des Konzessionsvertrags – vorbehaltlich des Durchleitungsrechts. Interessieren Sie sich für einen Wärmeanschluss innerhalb des dargestellten Versorgungsgebiets oder haben Sie Fragen?
- Etappe 1: Erschlossen bis 01.10.2028
- Etappe 2: Erschlossen bis 01.10.2030
- Etappe 3: Erschlossen bis 01.10.2032
- Etappe 4: Erschlossen bis 01.10.2034
- Etappe 5: Erschlossen bis 01.10.2036
- Etappe 6: Erschlossen bis 01.10.2036
- Energiezentrale: Inbetriebnahme 01.10.2028
- Hauptleitung
- Ein Gebiet gilt als erschlossen, wenn die erste Immobilie in dem entsprechenden Gebiet an den Wärmeverbund angeschlossen werden kann.
Netzausbau in Etappen
Der Ausbau des Fernwärmenetzes erfolgt schrittweise – mit Rücksicht auf Verkehrsströme und bestehende Infrastrukturen. Wir koordinieren die Bauarbeiten mit anderen Projekten, um Synergien zu nutzen und die Belastung für die Bevölkerung möglichst zu reduzieren.
Eckdaten zum Wärmeverbund
| Energiequellen (primär) | ab 2028 Holzschnitzel ab 2035 ein weiterer erneuerbarer Energieträger |
|---|---|
| Gebiet | Stadt Kriens – vom Obernau im Westen über den Stadtkern bis zum Kupferhammer im Osten |
| Status | in Planung |
| Zentralen | Holzschnitzelanlage, geplant im Rainacher im Ortsteil Obernau (Baubewilligung steht noch aus) |
| Geplante Wärmeleistung | im Endausbau rund 23 MW |
| Geplante Wärmeversorgung | im Endausbau rund 5'000 Haushalte |
| Einsparpotenzial CO2 | Im Endausbau werden dank dem Projekt jährlich rund 19'000 Tonnen CO₂ lokal eingespart. |
| Förderung | Der Wechsel vom fossilen zum erneuerbaren Heizsystem wird vom Kanton Luzern finanziell unterstützt. Erfahren Sie mehr: Förderprogramm Kanton Luzern |
FAQ Die wichtigsten Fragen und Antworten
Was ist ein Wärmeverbund (Fernwärme)?
In einem Wärmeverbund werden mehrere Liegenschaften innerhalb des Versorgungsgebiets aus einer oder mehreren zentralen Wärmeerzeugungsanlagen mit Wärme beliefert. Die Wärme zum Heizen und Aufbereiten von Warmwasser wird über ein thermisches Netz, ein Fernwärmenetz, basierend auf bestmöglich isolierten Warmwasser-Rohrleitungen an die erschlossenen Gebäude geführt.
Wie funktioniert ein Wärmenetz?
Mit einem Wärmenetz wird Wärme von einer oder mehreren Wärmequellen zu den verschiedenen Wärmekunden transportiert. Häufig werden dafür in der Schweiz regional vorhandene Ressourcen genutzt wie Seewasser für die Versorgung mit See-Energie, Abwärme aus der Abfallverbrennung oder aus Industrieprozessen aber auch Holz als erneuerbare Quelle.
Welchen Aufwand habe ich als Immobilienbesitzerin/-besitzer, wenn ich mich einem Wärmeverbund anschliessen will?
Der Aufwand hängt von der bestehenden Situation am Standort des geplanten Anschlusses ab. Grundsätzlich muss der Hausanschluss, also die Verbindung zwischen Gebäude und Wärmeverteilnetz, gebaut werden. Hinzu kommen Arbeiten im Zusammenhang mit dem bestehenden Heizsystem. Diese Anpassungen bestehen primär darin, dass der Einbau der Wärmeübergabestation, die Demontage der bestehenden Heizung, gegebenenfalls die Anpassung der Verteilleitungen im Gebäude und ein allfälliger Ersatz des Warmwasserspeichers mit sich bringen kann.
Was muss ich machen, wenn ich mich an den Wärmeverbund anschliessen möchte?
Grundsätzlich gehen wir auf die Eigentümerinnen und Eigentümer zu, sobald diese die Möglichkeit haben, sich anzuschliessen. Interessierte können sich aber auch bereits heute bei uns melden oder von unserer kostenfreien Impulsberatung aus dem nationalen Förderprogramm «erneuerbar heizen» profitieren.
Ab wann kann ich mit Wärme rechnen?
Bitte beachten Sie die Meilensteinplanung weiter oben auf dieser Seite.
Falls meine Liegenschaft künftig in einem Gebiet liegt, in dem gemäss Konzessionsprojekt ein Wärmenetz entstehen wird, bin ich dann gezwungen, anzuschliessen?
Gemäss Artikel 6 des kantonalen Energiegesetz (KEnG) kann die Gemeinde eine Anschlusspflicht im Einzugsgebiet von thermischen Netzen verfügen. Die Stadt Kriens hat bis heute jedoch von dieser Möglichkeit abgesehen und geht davon aus, dass das Wärmenetz eine attraktive Lösung für die meisten Eigentümerschaften darstellt. In der aktuellen Praxis der Stadt Kriens ist es Ihnen also freigestellt, eine individuelle Lösung zu realisieren. Im Rahmen der Ortsplanrevision wird aktuell ein Energierichtplan erarbeitet, der die prioritär zu verwendenden Energieträger ausweisen wird. Dieser wird Anfang 2026 dem Einwohnerrat zur Genehmigung vorgelegt. Im Sommer 2025 wurde eine öffentliche Mitwirkung durchgeführt.
Was, wenn in meiner Strasse ein Wärmenetz gebaut wird und ich mich aber erst in ein paar Jahren anschliessen möchte?
Es ist optimal, wenn der Anschluss der Liegenschaft im Rahmen des Leitungsbaus vorgenommen wird, so dass wir die Bauarbeiten einmalig und kosteneffizient ausführen können. Ein nachträglicher Anschluss ist möglich, verursacht jedoch allenfalls erneute Bautätigkeiten, was unter anderem zu Einschränkungen, Verkehrsbehinderungen führen kann – für Sie und ihre Nachbarschaft.
Wird es auch Übergangslösungen geben?
Muss eine Heizung dringend ersetzt werden, können sich Betroffene durch eine unserer Fachpersonen beraten lassen. Es wird mit dem Kanton Luzern aktuell an gesetzeskonformen Lösungen gearbeitet, welche einen 1:1-Ersatz einer fossilen Heizung zulassen, wenn ein Grundeigentümer sich verpflichtet, anschliessend an das Wärmenetz anzuschliessen, sobald dieses vorliegt.
Meine Heizung ist am Ende ihrer Lebensdauer und muss ersetzt werden. Was soll ich tun?
Ersetzen Sie Heizungen nicht vorbeugend, sondern halten sie die bestehende Heizungslösungen so lange wie möglich in Betrieb, bis klar ist, wie der Wärmeverbund in Ihrem Gebiet aussieht. Muss eine Heizung dringend ersetzt werden, können Betroffene bei ewl für ein Beratungsgespräch Kontakt aufnehmen.
Wie wird die notwendige Energie für den gesamten Wärmeverbund der Stadt Kriens erzeugt? Woher kommt die Wärme?
Der Wärmeverbund Kriens wird in mehreren Etappen erstellt. Entsprechend wird auch die Energieproduktion Schritt für Schritt realisiert. In erster Linie ist vorgesehen, ein Holzheizkraftwerk im Gewerbegebiet Rainacher im Ortsteil Obernau zu erstellen. Die für die Produktion von Wärme verbrannte Holzmenge wird aus regionalen Quellen stammen, wodurch nicht zuletzt Transporte durch die Stadt Kriens vermieden und substituiert (Heizöllieferungen) werden.
Ab dem Jahr 2035 besteht voraussichtlich die Möglichkeit, Wärme über den Bypass zu beziehen. Ziel ist es, Abwärme aus der Kehrrichtverbrennungsanlage in Perlen nutzbar zu machen. Parallel dazu werden weitere Optionen geprüft, etwa: der Bau eines weiteren Holzheizkraftwerks sowie den Einsatz von Geothermie.
Wird das gute Holz aus den umliegenden Wäldern verfeuert?
Nein, bei den Holzschnitzeln handelt es sich um Wald-Energieholz. Das ist kein hoch qualitatives Holz.
Wie nachhaltig ist der geplante Energie-Mix?
Der Wärmeverbund Kriens basiert auf einem Mix aus regionaler Holzenergie, Abwärmenutzung (Renergia/Perlen) und weiteren erneuerbaren Quellen. Ziel ist eine Wärmeversorgung mit mindestens 90 % erneuerbarem Anteil ab 2030 und 100 % bis 2045.
Welches sind nun die nächsten Schritte?
Der Einwohnerrat Kriens hat im November 2025 dem Konzessionsvertrag zugestimmt und damit die Konzession an die Fernwärme Luzern AG vergeben. Die Fernwärme Luzern AG ist ein Zusammenschluss der ewl Energie Wasser Luzern Holding AG als Geschäftsführerin und Hauptaktionärin, dem Gemeindeverband REAL Recycling Entsorgung Abwasser Luzern und den Gemeinden Emmen, Buchrain, Ebikon und Root. Eine mögliche Beteiligung der Stadt Kriens an dieser Aktiengesellschaft soll in den nächsten Phasen geprüft werden.
Nun können wir ab 2026 mit der Detailplanung beginnen.
Ihre Ansprechpartner bei Fragen
Möchten Sie mehr über den Wärmeverbund Kriens erfahren? Für Auskünfte stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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Armin Bacher
Verkaufsberater
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Milivoje Pavlovic
Verkaufsberater
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Marius Göldi
Key Account Manager