17.08.2023

Sommerhitze: Neues Schattennetz für Fische

Heisse Sommertage bringen nicht nur uns Menschen ins Schwitzen, sie können auch für unsere heimischen Fische unangenehm werden. Um Abhilfe zu leisten, finanzierte ewl energie wasser luzern ein Schattennetz für die Fische bei der Luzerner Reussinsel. Ermöglicht wurde das Vorhaben dank eines Ökofonds für nachhaltige Stromproduktion.

 

Fischereiaufseher Olivier Menz prüft, ob alles sitzt.

Viele Fische tummeln sich unter dem neuen Schattennetz beim Einlauf des Krienbachs nahe der Luzerner Reussinsel, wo der unterirdisch verlaufende Bach in die Reuss plätschert. «Bei hohen Wassertemperaturen suchen die Fische gezielt nach kühleren Orten wie hier», sagt Olivier Menz, Fischereiaufseher des Kantons Luzern. Anhaltend hohe Temperaturen haben negative Auswirkungen auf die Fische, vor allem auf die Forellen und Äschen. «Das neue Schattennetz verstärkt den kühlenden Effekt des Wassers. Zudem schützt es die Fische vor Raubtieren.»

Beim neuen Schattennetz handelt es sich um ein Ökofonds-Projekt. ewl finanziert solche Projekte aus der Produktion von «naturemade star»-zertifiziertem Wasserstrom. Der Fonds unterstützt Renaturierungs- und Aufwertungsmassnahmen sowie Projekte, die zur Förderung der Biodiversität und zur Ökologisierung beitragen. Für jede Kilowattstunde Strom, die im nahe gelegenen Wasserkraftwerk Mühlenplatz produziert wird, bezahlt ewl 0.7 Rappen in den Fonds ein. Die jährliche Einlage ist abhängig von der verkauften Menge Strom. Im letzten Jahr konnte ewl total 10'500 Franken in den Fonds einzahlen. Die Kosten für das Schattennetz betragen rund 2'500 Franken.  

Das neue Schattennetz steht ab jetzt im Falle einer Hitzewelle immer zur Verfügung und wird bei der Korporation Luzern eingelagert. Bei Bedarf wird es von der Fischereifachstelle aufgebaut. «Es ist schön zu sehen, wie wir mit dieser einfachen Massnahme den Fischen Gutes tun können. Wir sind überzeugt, dass das genau das Richtige für diese Fische ist», sagt Menz. 

Zertifizierte Stromproduktion

Das Gütesiegel des zertifizierten Stroms von ewl nennt sich «naturemade star». Hinter dem Label stehen Organisationen wie zum Beispiel Pro Natura, der WWF oder das Schweizerische Konsumentenforum. «Das Label garantiert, dass Pflanzen und Tiere rund um Produktionsanlagen geschont werden», sagt Anita Siegel, Produktmanagerin bei ewl. Der Fonds, mit dem das Fischnetz finanziert wurde, enthält aktuell rund 175'000 Franken.  

Neuer Weiher dank Ökofonds

«Nebst dem Schattennetz konnte ewl bereits zahlreiche Projekte aus dem Ökofonds finanzieren», so Siegel weiter. Ein Beispiel ist der Bau eines Weihers in Lipperüti in Neuenkirch, der im Frühjahr 2023 fertiggestellt wurde. Die Renaturierung dient Kleintieren und Insekten als Rückzugsort und bietet heimischen Pflanzen eine ideale Umgebung. Für dieses spezifische Projekt werden 3’000 Franken aus dem Ökofonds verwendet.  

Biber gesichtet

Zu den Ökofonds-Projekten von ewl zählt auch eine Biberrampe, die im Jahr 2020 beim Wasserkraftwerk Mühlenplatz aufgebaut wurde. Anfang Mai dieses Jahres wurden mit der Kamera Bilder eingefangen: Ein Biber auf seiner nächtlichen Erkundungstour. Der Biber hat das Reusswehr und das Kleinwasserkraftwerk Mühlenplatz auf der Suche nach einem neuen Revier überquert. Ob er ein neues Zuhause für sich oder seine Biberfamilie gefunden hat, wird sich zeigen.

Projekt-Ideen immer willkommen

Wer Ideen zu Naturprojekten hat, die mit dem Ökofonds gefördert werden können, kann diese bei ewl unter info@ewl-luzern.ch mit dem Betreff «Anfrage Ökofonds» melden. Die Projekte werden von den Mitgliedern des Vereins für umweltgerechte Energie gerne geprüft. Schreiben Sie im Betreff einfach den Hinweis «Anfrage Ökofonds».