15.11.2025 | Lesezeit: 4min
Hinter den Kulissen: So entsteht die Lozärner Fasnachtsplakette 2026
Als offizielle Sponsorin der Lozärner Fasnachtsplakette 2026 durfte ewl energie wasser luzern einen exklusiven Blick hinter die Kulissen werfen. Wir waren bei der Produktion der Plaketten in der Gravura AG in Rothenburg hautnah dabei und haben mit dem Plakettenkünstler Basil Koch gesprochen.
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Text, Bilder und Video
Bianca Oswald Spezialistin Marketingkommunikation/Events/Sponsoring
Inhalt
Die Produktion
Bis die Fasnächtlerinnen und Fasnächtler die Lozärner Fasnachtskomitee-Plakette 2026 in den Händen halten, braucht es viel Arbeit – voller Hingabe, Kreativität und Handarbeit.
Seit über 55 Jahren produziert die Gravura AG in Rothenburg in enger Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Plakettenkünstler die legendäre LFK-Plakette. Jeder einzelne Schritt erfolgt in Handarbeit: Rund 17 Arbeitsschritte sind nötig, bis eine Silberplakette fertig ist. Bei der Goldplakette sind es sogar 38.
Für die gesamte Produktion von rund 30’000 Stück benötigen wir etwa sechs bis sieben Monate. Die diesjährige Plakette war keine einfache – sie enthält viele feine, filigrane Details. Aber sie ist uns sehr gelungen.
sagt Christoph Sapper, Inhaber der Gravura AG
Interview mit Plakettenkünstler Basil Koch
Bevor in der Gravura AG die Werkzeuge und Pressen zum Einsatz kommen, steht ein ganz anderer Prozess im Mittelpunkt – der kreative. Seit dem 15. November, 15.00 Uhr, ist auch offiziell bekannt, wer der Plakettenkünstler für die 2026er Plakette ist: Das Lozärner Fasnachtskomitee hat Basil Kochs Entwurf gewählt.
Sie ist harmonisch, auf der einen Seite schlicht, aber doch sehr komplex – und man erkennt sofort, was sie symbolisiert. Das ist mir besonders wichtig.
sagt Basil Koch über die LFK-Plakette 2026
Basil Koch entwarf ein Sujet, das die Luzerner Fasnacht auf besondere Weise einfängt. Sie zeigt gleich zwei Jubiläen: 100 Jahre Lozärner Fasnachtsplakette und 75 Jahre Lozärner Fasnachtskomitee (LFK). Darauf sind vier Ausschnitte von Plaketten aus den 1950er-Jahren zu sehen, die vier Zünfte und Gesellschaften des Lozärner Fasnachtskomitees zeigen: die Wey-Zunft, die Zunft zu Safran, die Fidelitas Lucernencis und die Maskenliebhaber-Gesellschaft.
Basil Koch, wie war Ihr kreativer Prozess bis zum Endprodukt?
Der kreative Prozess beginnt immer mit einer Idee im Kopf – und der Frage, wie man diese auf Papier bringt. Danach überlege ich, welche Elemente zu meiner Idee passen und wie ich sie auf einer Plakette darstellen kann. Es ist ein Entwicklungsprozess: Man zeichnet mehrere Entwürfe, verwirft wieder, fängt neu an – bis man ein Resultat hat, das überzeugt. Für diese Plakette habe ich etwa eine Woche an der Entwicklung gearbeitet, bis der endgültige Entwurf stand.
Welche Reaktion wünschen Sie sich vom Publikum?
Ich hoffe natürlich, dass die Plakette gut ankommt – und bin überzeugt davon. Wichtig ist mir, dass die Luzernerinnen und Luzerner die Plakette kaufen, um das Lozärner Fasnachtskomitee zu unterstützen. Mit dem Verkauf werden nicht nur die Umzüge finanziert, sondern auch Maskenkurse und wohltätige Zwecke unterstützt.
Sind Sie stolz auf diese Plakette?
Ja, natürlich! Ich durfte nun schon zum dritten Mal die Plakette entwerfen und ich finde, diese ist meine beste bisher. Besonders, wenn man das fertige Produkt in den Händen hält.
Was ist Ihnen als Künstler besonders wichtig?
Präzision und Genauigkeit. Ich arbeite gern detailliert – besonders bei dieser Plakette kommt es auf die exakte Ausführung von Schatten, Tiefen und Höhen an. Genau das bereitet mir Freude.
Wie sind Sie dazu gekommen, Plaketten für die Lozärner Fasnacht zu entwerfen?
Das hat viel mit meinem Beruf zu tun. Ich habe Kirchenvergolder gelernt und in München die Kirchenmalermeisterschule abgeschlossen, zusätzlich mit einer Restauratoren-Ausbildung. In München habe ich die Graumalerei kennengelernt, eine Technik, die auf Licht- und Schattenwirkung basiert und nur mit Grau- und Weiss-Tönen arbeitet. Diese Technik war der Ursprung meines Schaffens für die Plaketten, da sie die dreidimensionale Wirkung perfekt abbildet.
Was bedeutet die Lozärner Fasnacht für Sie persönlich?
Ich habe seit meiner Kindheit einen starken Bezug zur Lozärner Fasnacht, ich war mit fünf Jahren das erste Mal mit meinen Eltern dabei. In meiner Jugend spielte ich in Guggenmusigen mit, und seit über 40 Jahren bin ich Mitglied der Fasnachtsgruppe NOSTRADAMUS sowie der Maskenliebhaber-Gesellschaft Luzern. Ich engagiere mich bei den Maskenkursen und freue mich, die Lozärner Fasnacht auch als Plakettenkünstler mitgestalten zu dürfen.
2026: Zwei Jubiläen, eine Tradition
Die Geschichte der Lozärner Fasnachtsplakette reicht fast 100 Jahre zurück. Ende der 1920er-Jahre wurde erstmals ein «Fasnachts-Comité» gegründet und dieses gab 1926 die erste offizielle Plakette heraus.
Ein schöner Zufall: Auch ewl feiert 2026 Jubiläum – 150 Jahre Erfahrung und 25 Jahre eigenständig.
Damit feiern wir gemeinsam fast 100 Jahre Fasnachtsplakette und das ewl-Jubiläum. Eine perfekte Verbindung, denn als Energieversorgerin Luzerns unterstützt ewl die Herstellung der Plakette 2026 als Prägewerksponsorin. Ein Stück Luzerner Tradition – mit Energie für die Zukunft.