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Wie setzt sich der Strompreis zusammen?

Wenn die Strompreise steigen, ist das so unerfreulich wie unvermeidlich. Was aber steckt hinter dem Preisschild? In unserem Blogbeitrag erfahren Sie, wie sich der Strompreis zusammensetzt – und wie ewl mit dem Thema umgeht.

30. August 2023Text  Daniel Schriber Fotos  ewl

Seien wir ehrlich: Niemand freut sich über Rechnungen im Briefkasten. Besonders nicht, wenn sie höher als in vergangenen Jahren ausfallen. Mit Blick auf den Strompreis war das zuletzt wiederholt der Fall. Doch wie setzt sich der Strompreis eigentlich zusammen? Wer bestimmt ihn? Und welchen Einfluss hat ewl energie wasser luzern darauf? 

Die Fragen sind berechtigt. Die wichtigsten Faktoren, die den Strompreis formen und definieren, sollen mit diesem kleinen Crashkurs auf verständliche Weise erläutert werden. Vorweg dies: Auf einen der entscheidenden Faktoren – die Entwicklung der Netzkosten – kann ewl als regionale Anbieterin nur sehr beschränkt Einfluss nehmen. 


«Wir investieren in erneuerbare Energien wie Wasserkraft, Solarenergie oder Windkraft.»

Anita Siegel, Produktmanagerin bei ewl.


Krieg und Börse: Die geopolitische Lage spielt eine entscheidende Rolle

Nachdem der Marktpreis für Strom über lange Zeit konstant blieb, nahm er in der jüngeren Vergangenheit stetig zu. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Im Jahr 2022 dominierten die weltweite Energiekrise sowie das Thema Versorgungssicherheit die Schlagzeilen – beides Themen, die einen direkten Einfluss auf die Entwicklung des Strompreises haben.  

Zudem können auch geopolitische Entwicklungen einen direkten Einfluss auf die Preisentwicklung haben: So belastete beispielsweise der Russische Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht zuletzt die Börse, was wiederum zu massiv höheren Beschaffungskosten führte.  

Noch dazu ist die Schweiz abhängig von Stromimporten, zum Beispiel von französischen Atomkraftwerken. Und bei ewl selber spielt vor allem auch das Wetter eine Rolle. Denn wenn das Wetter eher trocken ist, steht weniger Wasser für die Stromerzeugung zur Verfügung. Dann steigen die Preise für Wasserkraft. ewl deckt über 65 Prozent des Strombedarfs mit natürlicher Wasserkraft.  


Tarife und Abgaben: Warum der «Saft» seinen Preis hat

Doch wie setzt sich dieser Strompreis eigentlich zusammen? Grundsätzlich besteht er aus vier Komponenten:  

Energietarif: Gemeint ist der Preis für den gelieferten Strom, den Grundversorger wie ewl entweder selbst erzeugen oder von anderen Energieunternehmen und am Grosshandelsmarkt einkaufen.  

Netznutzungstarif: Damit der «pure» Strom seinen Weg von ewl zur eigenen Steckdose findet, muss dieser verschiedene Ebenen durchlaufen und auf 230 Volt getrimmt werden. Diese Transformation geschieht im Übertragungs- und Verteilnetz. Betreiberin ist die Swissgrid AG, die der Aufsicht der Eidgenössischen Elektrizitätskommission ELCom untersteht. Swissgrid erhebt einen Netznutzungstarif. Wie hoch dieser jährlich ausfällt, wird durch die Kosten für den Bau, Betrieb und Unterhalt des Netzes bestimmt.  

Konzessionsabgaben: Damit sind gesetzliche Abgaben an Kantone und, oder Gemeinden gemeint. Das können beispielsweise lokalpolitische Energieabgaben oder Konzessionsabgaben sein. Im Versorgungsgebiet von ewl geht es in erster Linie um die Konzessionsabgaben an die Stadt Luzern.  

Abgaben an den Bund (Netzzuschlag): Der Bundesrat legt jährlich fest, wie hoch die Abgabe zur Förderung erneuerbarer Energien und zum Schutz der Gewässer und Fische ist.  

Ab 2024 ist zudem erstmals der neue Tarif «Stromreserve» in den Strompreisen enthalten. Dieser Tarif deckt die Kosten für die Massnahmen ab, die vom Bund ergriffen wurden, um die Versorgungssicherheit im Winter zu erhöhen. Mehr zur Zusammensetzung des Strompreises erfahren Sie im Infovideo des Verbands Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen:  


Strategie und erneuerbare Energiequellen: Das unternimmt ewl

Was die Aufschlüsselung des Strompreises aufzeigt: Versorger wie ewl bestimmen die Strompreise nicht selbst, sondern müssen regulatorische Vorgaben berücksichtigen. Der Strompreis in der Grundversorgung ist gesetzlich reguliert und gilt jeweils für ein Jahr. Zudem ist ein wesentlicher Teil des Strompreises auf externe Kosten zurückzuführen. Den konkreten Einfluss, den Grundversorger auf den Strompreis haben können, liegt in der jeweiligen Beschaffungsstrategie. 

ewl setzt bei der Beschaffung von Strom auf eine langfristige Strategie. Das Unternehmen zielt darauf ab, eine nachhaltige, zuverlässige und wirtschaftlich attraktive Stromversorgung für ihre Kundinnen und Kunden sicherzustellen. Beispielsweise erwirbt ewl langfristige Bezugsverträge für Strom aus bestehenden Produktionsanlagen für erneuerbaren Strom. «Durch solche Vereinbarungen kann das Unternehmen zu festen Preisen Strom erwerben und langfristige Preisstabilität für ihre Kunden gewährleisten», erklärt Anita Siegel, Produktmanagerin bei ewl.  

Ein weiterer zentraler Aspekt der Strategie ist der Ausbau der Eigenproduktion. «Wir investieren in erneuerbare Energiequellen wie Wasserkraft, Solarenergie oder Windkraft, um einen eigenen Beitrag zur Stromerzeugung zu leisten», sagt Siegel. «Durch den Einsatz von umweltfreundlichen und nachhaltigen Energiequellen kann ewl einen Teil ihres Strombedarfs selbst decken und somit ihre Abhängigkeit von externen Lieferanten reduzieren.» Solche Investitionen und strategische Partnerschaften schaffen eine solide Grundlage für eine stabile und langfristige Versorgung. 


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